EU macht Schluss mit Kabelsalat – was heißt das für uns?

EU macht Schluss mit Kabelsalat – was heißt das für uns?

Ist bei uns bald Schluss mit Kabelsalat und der ständigen Suche nach dem richtigen Kabel? 
Die EU hat den Gesetzesentwurf bereits im Herbst 2021 vorgelegt: Ein einheitlicher Ladekabeltyp für Smarthone, Tablet und Co. – USB-C soll der Standard werden. Wird das Vorhaben umgesetzt, hat dies den großen Vorteil, dass jährlich bis zu 1.000 Tonnen Elektromüll vermieden werden können. Das ist eine positive Entwicklung in Richtung Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung.

 Ladekabel verschiedene Anschlüsse

 

Vorgeschlagen wird für die einheitliche Einführung von USB-C eine Übergangzeit von zwei Jahren, bis alle Hersteller ihre Produktion umgestellt haben müssen. So können wir alle uns voraussichtlich in naher Zukunft die nervige Suche nach dem richtigen Kabel sparen, da jedes Kabel mit USB-C dann das richtige Kabel für alle unsere neuen Geräte sein soll. Generell handelt es sich bei der angestrebten Änderung nicht um ein Verbot von bestehenden Kabeln, es sollen nur in Zukunft alle neuen Kabel (und damit auch die zu ladenden Geräte) mit einem einheitlichen Anschluss produziert werden. Das heißt: Ältere Geräte sind davon nicht betroffen und andere Kabelvarianten werden für die älteren Geräte weiterhin zumindest noch eine Zeitlang zur Verfügung stehen, sei es Micro-USB, Mini-USB oder Lightning.

Auch wenn mittlerweile viele Geräte kabellos geladen werden, ist das Thema deswegen nicht unwichtig, da auch induktive Ladestationen einen Kabelanschluss zum Stromnetz benötigen.

Weiterhin sollen laut dem Gesetzesentwurf Kundinnen und Kunden nicht dazu verpflichtet sein, ein Netzteil zu kaufen, wenn sie beispielsweise ein neues Smartphone kaufen. Das heißt im Klartext: Endgeräte werden vermehrt ohne Netzteil und Ladekabel verkauft. Bieten Hersteller für mobile Endgeräte nun aber keine Ladegeräte und Netzteile mehr an, so kümmert sich die Käuferin bzw. der Käufer dann selbst um ein solches – und genau das birgt die Gefahr, dass unbewusst ein Ladegerät oder Netzteil minderwertiger Qualität erworben wird. Je nach Prüfbericht fallen die Hälfte oder sogar über 90 % der als Originalware ausgeschriebenen Netzteile im Test durch. Die Leidtragenden sind die Kundinnen und Kunden.

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